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Von Berg-Yuppies und Ankündigungs-Alpinisten

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner erteilt im ALPIN-Interview auch Hallenkletterern eine klare Absage

Weltklasse-Alpinisten und Extrem-Kletterer meiden heute die klassischen Achttausender, die nunmehr von „Berg-Yuppies“ bevölkert werden. Zu diesem Schluss kommt Bergsteiger-Legende Reinhold Messner in einem Interview mit dem Bergmagazin ALPIN. „Eine Heerschar von Ärzten, Köchen und weiß Gott noch wem“ sei bei den kommerziellen Expeditionen jeden Morgen damit beschäftigt, „den Berg-Yuppies in die Schuhe zu helfen.“ Messner: „Das ist kein Alpinismus, das ist eine Form von Tourismus.“ Echte Könner wie Alexander Huber suchten lieber anspruchsvolle Routen auf Sechs- und Siebentausender. Eine klare Absage erteilt Messner zudem „Möchtegern- und Ankündigungs-Alpinisten“, die im Vorfeld wortreich ihre Unternehmungen in den sozialen Medien propagierten, obwohl sie kaum Chancen hätten, diese zu realisieren.


Auch das beliebte Klettern in der Halle stößt bei Messner im großen ALPIN-Interview auf wenig Begeisterung. Das habe nichts mit traditionellem Alpinismus zu tun. „Die klettern in der Halle großartig wie Äffchen eine Palme hoch.“ Folgerichtig kann er auch der Idee, diese Sportart olympisch zu machen, wenig abgewinnen. „Dieses Rumgehüpfe an der Wand“ sei ein „affenartiges Verhaltensmuster“. Gesichert in einer klimatisierten Halle zu klettern sei nicht mit dem Aufstieg über eine 4500 Meter hohe Wand wie der Rupalflanke am Nanga Parbat bei 30 Grad minus zu vergleichen. Für sich resümiert der 76-Jährige: „Ich habe meine Träume gelebt.“ Bei all seinen Expeditionen in die Todeszone habe er immer nur ein einziges Ziel gehabt: „Erst überleben, dann heimkommen. Es ist das schönste Gefühl, vom Berg zurückzukommen.“ Für einen Grenzgang auf 8.000 Meter seien immer monatelange Vorbereitungen notwendig gewesen. „Erst wenn ich mir sicher bin, gehe ich Richtung Gipfel.“ Jede dritte Besteigung habe er deshalb nicht realisiert. „Meist leben die, die sich für unsterblich halten“, so sein Fazit in Sachen Risiko, „nicht lange.“



Das große Messner-Interview erscheint in der Juni-Ausgabe des Bergmagazins ALPIN, das im Zeitschriftenhandel und an ausgewählten Kiosken zum Preis von 6,50 Euro erhältlich ist.


www.alpin.de


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Dienstag, 04. Mai 2021


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Messner in der Denkfabrik: in seiner Bibliothek auf Juval

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